TVB 2 verpasst vorzeitigen Aufstieg
Aus der vorzeitigen Aufstiegsfeier des Handball-Regionalligisten TV Bittenfeld 2 ist nichts geworden: Am drittletzten Spieltag wahrte der TSB Schwäbisch Gmünd mit dem 32:29-Sieg (15:16) vor 1 200 begeisterten Fans in der Großen Sporthalle gegen das Team von Trainer Alexander Heib seine Aufstiegschance. Der Vorsprung des TVB 2, der defensiv wie offensiv nicht auf seinem höchsten Niveau spielte, ist auf einen Punkt geschmolzen. Die Gmünder verdienten sich die Punkte mit einer starken Leistung.
Die Stimmung war prächtig im temporeichen, spannenden und emotionalen Topspiel, das den Erwartungen in allen Bereichen gerecht wurde. Rund 300 Fans unterstützten den TVB, unter anderem drei Busse hatten sich auf den Weg nach Schwäbisch Gmünd gemacht. Die gemeinsame Aufstiegsfeier blieb jedoch aus: Mit großem Kampfgeist drehte der TSB Schwäbisch Günd den 21:24-Rückstand zwölf Minuten vor dem Ende, hatte den etwas größeren Willen, mehr Reserven – und im Torhüter Daniel Mühleisen (15 Paraden) und dem Rückraumspieler Tom Abt die herausragenden Spieler.
Beim TVB 2 setzten Fabian Lucas und der Keeper Nick Lehmann, der vier Siebenmeter parierte, die Akzente. Die restlichen Leistungsträger erwischten nicht ihren besten Tag. Das indes lag auch an der Taktik der Gmünder: Die in Bestbesetzung angetretenen Bittenfelder rieben sich an der offensiven Deckung des Tabellendritten auf.
Der TSB und der TVB 2 drückten vom Start weg das Gaspedal bis an den Anschlag durch. Beide Teams versuchten, mit schnellen, einfachen Toren dem Positionsangriff zu entkommen. Die Bittenfelder waren zunächst effektiver, führten nach zehn Minuten mit 9:6. Dann leisteten sie sich den einen oder anderen überhasteten Abschluss und scheiterten an Daniel Mühleisen. Zudem war die beste Abwehr der Liga zu passiv. Nach einem 4:0-Lauf des TSB zur 10:9-Führung nahm der Gästetrainer Alexander Heib die Auszeit (14.). Sie änderte jedoch zunächst nichts daran, dass die mit enormer Leidenschaft agierenden Gmünder leicht im Vorteil blieben (12:10/16.).
Der TVB-Keeper Nick Lehmann verhinderte mit einem von vier gehaltenen Strafwürfen den 12:15-Rückstand (25.). Es schien ein Weckruf zu sein: Luca Mauch und ein Doppelpack des vor allem in den ersten 30 Minuten sehr starken Fabian Lucas brachten die Gäste beim 15:14 wieder in Vorteil – und die 16:15-Halbzeitführung.
„Wir haben den Gmünder Torhüter warmgeschossen und nicht richtig verteidigt“, sagte Alexander Heib in der Pause. „Mal schauen, vielleicht haben wir mehr Kraft.“ Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht – im Gegenteil: Die Gmünder blieben bis zur Schlusssirene körperlich wie mental recht frisch. Und das, obgleich die offensive Deckungsarbeit reichlich Körner kostete. Und der TSB hatte in Mühleisen weiterhin einen verlässlichen Rückhalt.
Der TVB tat sich weiterhin schwer im Angriff, beim 17:17 (34.) nahm Heib bereits die nächste Auszeit. Hernach erspielte sich sein Team einen leichten Vorteil. Michael Seiz traf dreimal aus einem schwierigen Winkel und per Siebenmeter (20:22/41.). Schwäbisch Gmünd, angetrieben vom unermüdlichen Tom Abt, ließ aber nicht locker. Die Drei-Tore-Führung der Bittenfelder (24:21) beantwortete das Fröhlich-Team mit einem 4:0-Lauf zum 25:24 (52.).
Beim 27:25 (54.) musste Luca Eckert mit der Roten Karte vom Spielfeld, das Heimteam legte zum 30:26 nach (56.). Nach dem 31:27 durch Wolfgang Bächle war die Partie drei Minuten vor dem Ende mehr oder weniger entschieden. Daniel Mühleisen beendete bei noch 70 Sekunden Restspielzeit gegen Maurice Widmaier beim 31:29 die leisen Hoffnungen des TVB 2 auf einen Punkt.
Mit dem 32:29-Sieg machte der TSB Schwäbisch Gmünd das Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz kurz vor Saisonende noch einmal spannend. Will er den TV Bittenfeld 2 noch abfangen, muss er seine Partien gegen den TSV Blaustein sowie bei der HSG Albstadt gewinnen und auf einen weiteren Bittenfelder Ausrutscher beim TuS Schutterwald oder gegen den TV Plochingen hoffen.
TV Bittenfeld 2: Lehmann, Gantner, Starkloff; Lucas (8), Mauch (7), Seiz (7/4), Widmaier (5), Wissmann (1), Eckert (1), Bacani, Uskok, Eberle, Winger, Luithardt, Hoffmann, Bischoff.
Bericht: Thomas Wagner, ZVW